Die jüngsten Cyberangriffe auf Cloud Nordic haben deutlich gemacht, wie gravierend die Auswirkungen einer unzureichenden IT-Sicherheitsstrategie sein können. Insbesondere die Themen Redundanz bei Backups und der Einsatz von AirGap-Technologien sind in den Fokus gerückt. Im Folgenden wird aufgezeigt, warum diese Maßnahmen für Unternehmen unerlässlich sind und welche Lehren aus den Vorfällen gezogen werden können.
Der Fall Cloud Nordic: Ein Rückblick
Im Sommer 2023 wurde der dänische Cloud-Anbieter Cloud Nordic Opfer eines schweren Ransomware-Angriffs. Dieser Angriff führte zur Verschlüsselung nahezu aller Kundendaten und internen Daten des Unternehmens. Trotz aller Bemühungen konnte das Unternehmen die Daten nicht wiederherstellen und sah sich schließlich gezwungen, im April 2024 Insolvenz anzumelden und den Betrieb einzustellen.
Die Rolle von Redundanz bei Backups
Eine der wesentlichen Lehren aus dem Angriff auf Cloud Nordic ist die Bedeutung von Backup-Strategien. Cloud Nordic verlor sowohl die primären als auch die sekundären Backup-Systeme, da diese im gleichen Netzwerk wie die infizierten Server lagen und somit ebenfalls verschlüsselt wurden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Backups redundant und geografisch verteilt zu speichern, um sicherzustellen, dass im Falle eines Angriffs immer noch eine intakte Datenkopie verfügbar ist. Eine bewährte Praxis ist hier die 3-2-1-Regel: Drei Kopien der Daten auf zwei verschiedenen Medien, wobei eine Kopie an einem externen Standort aufbewahrt wird.
AirGap-Technologien: Ein zusätzlicher Schutzschild
Neben der Redundanz spielt auch die Isolation der Backups durch AirGap-Technologien eine entscheidende Rolle. Bei einem AirGap-Backup werden die Daten physisch oder logisch von den Produktionssystemen getrennt, sodass sie im Falle eines Angriffs nicht erreichbar sind. Dies kann durch die Verwendung von Offline-Speichern oder durch strikte Netzwerkisolation erreicht werden. Ein solches Vorgehen hätte möglicherweise verhindern können, dass die Angreifer bei Cloud Nordic auch die Backup-Systeme verschlüsseln.
Umsetzung in der Praxis
Unternehmen sollten ihre IT-Infrastruktur regelmäßig überprüfen und anpassen, um sicherzustellen, dass sowohl Redundanz als auch AirGap-Technologien implementiert sind. Dies erfordert:
- Regelmäßige Tests: Backups sollten regelmäßig getestet werden, um sicherzustellen, dass sie im Notfall auch tatsächlich wiederhergestellt werden können.
- Geografische Verteilung: Daten sollten an verschiedenen physischen Standorten gesichert werden, um das Risiko eines kompletten Datenverlustes zu minimieren.
- Netzwerkisolation: Implementierung von AirGap-Strategien, um sicherzustellen, dass kritische Backups von Produktionsnetzwerken isoliert sind.
Zusammenfassung
Die Vorfälle bei Cloud Nordic dienen als eindringliche Erinnerung an die Bedeutung robuster Backup- und Sicherheitsstrategien. Unternehmen müssen proaktiv handeln und ihre IT-Infrastrukturen entsprechend absichern, um sich gegen ähnliche Bedrohungen zu schützen. Eine Kombination aus redundanten Backup-Strategien und der Implementierung von AirGap-Technologien kann dazu beitragen, die Resilienz gegen Cyberangriffe erheblich zu erhöhen.
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Quellen: