Für die Bienen war dieses Frühjahr ein mühsamer Start in die neue Saison. Das überwiegend nasskalte Wetter machte den Bienen ausgesprochen zu schaffen. Es wollte im April nicht und nicht wirklich warm werden, selbst Anfang Mai gab es noch Frostnächte. Zusätzlich regnete es so viel wie schon lange nicht.
Für die Bienen eine Katastrophe – es gab nur wenig geeignetes Flugwetter zum überlebensnotwendigen Eintrag von frischen Pollen – und Nektarvorräten. Diese sind aber unerlässlich für die Aufzucht der neuen Generation. Diese muss die alte, erschöpfte Wintergeneration, deren Lebensspanne sich zu Ende neigt, dringend ablösen. Zusätzlich sind viele Blüten dieses Jahr durch die langanhaltenden Frostperioden abgestorben oder produzierten nicht ausreichend Nektar. All diese Faktoren trugen zu einer sehr langsamen Volksentwicklung im heurigen Frühjahr bei. Gibt es zu wenig Vorräte, kann die junge Brut nicht ausreichend gefüttert und gewärmt werden. Wenn der Imker die Bienen dann nicht unterstützt, kann es das Ende des Volkes bedeuten. Viele Imker mussten mit Honig oder Zucker zufüttern, um ihre Bienen über die Runden zu bringen.
Bienen können ab ca. 12°C, vorausgesetzt Sonnenschein und kein Wind, ausfliegen. Die ersten kurzen Flüge nach dem Winter sind meistens Reinigungsausflüge, da gesunde Bienen den Winter über im Stock normalerweise nicht abkoten. Beim ersten Flugwetter müssen die im Darm angesammelten Verdauungsrückstände ausgeschieden werden. Bei diesen Reinigungsflügen entfernen sich die Bienen aber nicht weit vom Stock und jeder Imker, der seine Bienen hausnah hält, kann ein Lied davon singen, wie sein Auto im zeitigen Frühjahr vom Bienenkot „verziert“ wird.
Sammelflüge waren heuer durch Kälte und Regen sehr eingeschränkt und für die Bienen auch gefährlich. Durch das konstant warmgehaltene Stockklima können die Bienen zwar aufgewärmt und „vollgetankt“ mit Honig vom Stock abfliegen. Unterwegs bei Nässe, Kälte und Wind ist die Gefahr des Verklammens jedoch sehr groß. Die Bienen verlieren dann zu viel Wärme und können nach dem Landen z.B. auf Blüten aus Energiemangel nicht mehr starten und schaffen es in der Folge nicht mehr zurück in den Stock. Häufig finden die Imker dann zusammengeklumpte Haufen von verendeten Bienen mit dicken Pollenhöschen vor dem Stock, die knapp vor dem Ziel nicht mehr die Kraft hatten, beim Flugloch hineinzufliegen. Ein schmerzlicher Anblick. Umso wichtiger, dass stocknah ein gutes Pollen-und Nektarangebot angeboten wird, damit die Bienen ihre ersten Flüge kurzhalten können.