Das bunte Treiben ist zur Ruhe gekommen.
Draussen ist es kalt geworden. Raureif bedeckt die morgendlichen Felder und Wälder. Das bunte Treiben des goldenen, warmen Herbstes ist zur Ruhe gekommen. Die Ernte ist eingefahren, nur vereinzelt blüht noch gelb der Senf.
Die Honigbienen, wie wir bereits wissen, verbringen die kalte Jahreszeit in einer Art Winterruhe, dicht zur Wintertraube zusammengedrängt, im Stock.
Doch wie kommen Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. durch den Winter?
Bei den meisten Hummelarten überlebt nur die Königin den Winter, sie hat sich zum Beispiel ein altes Mauseloch oder ein Loch im Gartenkomposthaufen als Winterquartier gesucht und dort Vorräte angelegt, um gut durch den Winter zu kommen. Im Frühjahr legt sie Eier woraus ihr neues Volk erwächst. Um Hummeln in dieser Jahreszeit zu unterstützen ist es gut im Garten nicht alles aufzuräumen. Totholz, Ast- oder Laubhaufen stellen wunderbare Hummelheime dar und werden dringend gesucht.
Hummeln sind oft im Spätherbst die letzten und im Vorfrühling die ersten Bestäuber, da sie anders als Wild- und Honigbienen auch bei Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt fliegen können. Dies ermöglicht ihnen ihre integrierte Standheizung: Sie können durch das Bewegen ihrer Flugmuskulatur ihre Körperwärme selbstständig hochheizen, um flugfähig zu sein. Das können Bienen nicht.
Viele Wildbienen- und Schmetterlingsarten brauchen abgestorbene Pflanzenhalme und welke Blätter, um zu überwintern. Sie bohren im Herbst kleine Löcher in die hohlen Stängel, legen darin ihre Eier ab oder kleben diese an die Unterseite von Blättern von Blumen und Gräsern.
Ideal dafür sind die stehenden, abgestorbenen Pflanzenreste von Staudengewächsen wie sie in unserer mehrjährigen Blühmischung in Küpfendorf vorkommen.
In den leergeräumten Flächen unserer Kulturlandschaft sind diese mehrjährigen, oft optisch wenig attraktiven, braunen und welken Blühflächen die einzige Überwinterungsmöglichkeit für Insekten. Auch die der Sonnenblumen wie sie dieses Jahr auf den Augsburger Flächen stehen, sind ein begehrtes Winterquartier für Insekten und Nahrungsquelle für viele Vögel, die in den verwelkten Köpfen der Sonnenblumen Samen picken können.
Wer seine welken Pflanzen im heimischen Garten stehen lässt und auch die Wiese nicht nochmal vor dem Wintereinbruch mäht tut Vögeln und Insekten etwas Gutes. Meist unsichtbar von aussen, befindet sich in den Halmen die schlummernde neue Insektengeneration für das kommende Jahr.